Es beginnt harmlos als warme Stelle und kann sich zu einem qualvollen Problem entwickeln, das deinen Komfort und deine sportliche Leistung beeinträchtigt: Wundscheuern beim Laufen. Doch es gibt Mittel und Wege, um zu verhindern, dass Du dir bei sportlichen Aktivitäten wie Joggen oder Marathon einen Wolf läufst! Hier beleuchten wir, was Scheuerstellen eigentlich sind, wie sie entstehen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und geben Tipps, um die fiesen Hautblessuren zukünftig zu vermeiden!
So können Scheuerstellen beim Laufen entstehen
Als „sich einen Wolf laufen“ oder „Wundscheuern“ wird eine durch Reibung verursachte Hautreizung bezeichnet. Dabei wird die Haut aufgescheuert, die Hautoberfläche wird rau, Blasen und nässender Hautausschlag können entstehen. Starkes Wundscheuern verursacht fiese Schmerzen, die die Beweglichkeit einschränken und schon viele Sportlerinnen und Sportler zum Wettkampfabbruch gezwungen haben. Je nach betroffener Stelle kann auch der Alltag beeinträchtigt sein (Schlafen, Duschen etc.). Außerdem besteht ein Infektionsrisiko, da Keime über die wunde Stelle leichter eindringen können.
Wundscheuern kann bei fast allen Aktivitäten auftreten, die sich durch wiederholende Bewegungen kennzeichnen lassen. Wundlaufen beim Joggen, Marathon oder beim Radfahren sind typische Beispiele dafür. Je länger die Aktivität andauert, desto gravierender das Wundscheuern.
Klassischerweise entstehen die Scheuerstellen an den Brustwarzen und Achselhöhlen bei Männern. Frauen können sich beim Joggen einen Wolf laufen an den Innenseiten der Oberschenkel, an der Brust und an den Oberarmen. Aber auch andere Körperstellen können bei sportlichen Aktivitäten wie dem Laufen Scheuerstellen entwickeln. So berichten etliche Sportlerinnen und Sportler davon, beim Laufen Scheuern im Schritt zu spüren.
Folgende Faktoren begünstigen die Entstehung von Scheuerstellen beim Laufen und Co.:
- schlechte Kleidung, etwa mit ungünstig platzierten Nähten oder kratzigen Etiketten
- Stoffe, die keine Feuchtigkeit ableiten (zum Beispiel Baumwolle)
- zu locker sitzendes Equipment (auch über der Kleidung getragene Laufgürtel, Bauchtaschen, Brustgurte etc.)
- heißes Wetter
- hohe Luftfeuchtigkeit
- Schweiß
- Wasser (beispielsweise beim Wassersport oder wenn Wasser über den Kopf geschüttet wird)
- empfindliche Haut
- große Muskeln (Scheuerstellen am Oberschenkel beim Laufen, aber auch am Oberarm
- überschüssiges Körpergewicht (Oberschenkel scheuern beim Joggen)
Das erste Anzeichen dafür, dass Du dich gerade beim Laufen wundscheuerst, ist eine warme bis heiße Stelle auf der Haut. Ignoriere dieses Signal nicht, denn genau wie bei Blasen an den Füßen ist die Früherkennung beim Wundscheuern wichtig. Falls Du nicht reagierst, wenn Du Wärme an einer Hautstelle verspürst, wirst Du dich wahrscheinlich wundlaufen beim Joggen.
Deshalb: Sobald Du irgendwo am Körper eine warme oder heiße Stelle bemerkst, schaue dir das betroffene Hautareal genauer an. Ist die Stelle gereizt, solltest Du die Ursache der Reibung beheben, ehe es schlimmer wird und Du dir beim radeln oder laufen einen Wolf gelaufen hast.
Wie durch die richtige Kleidung Scheuerstellen vermieden werden können
Um Scheuerstellen zu vermeiden, ist qualitativ hochwertige Sportkleidung essenziell. Achte beim Kauf von Funktionskleidung auf folgende Aspekte, um „sich einen Wolf laufen“ zu verhindern beim Joggen.
- Laufshirts und Co. enthalten keine Baumwolle. Baumwollkleidung eignet sich hervorragend für den Alltag. Sobald Du jedoch ins Schwitzen kommst, verbleibt die Flüssigkeit lange im Stoff und kann beim Sport zum Scheuern führen. Greife stattdessen zu synthetischen Stoffen oder Wollstoffen, da sie die Flüssigkeit schnell vom Körper ableiten.
- Die Sportkleidung sitzt perfekt. Sind Laufshirt und Laufshorts zu groß, kann der Stoff die Haut roh reiben. Sitzt die Kleidung (oder Unterwäsche, auch Sport-BH) zu eng, kann sie sich in die Haut eingraben. Idealerweise sollte Sportbekleidung weder zu eng noch zu locker sitzen.
- Funktionskleidung hat weder Nähte noch Etiketten. Selbst korrekt sitzende Kleidung kann zum Wundscheuern führen, wenn Nähte oder Waschetiketten an deiner Haut reiben. Wähle Kleidung, die nahtlos oder nur mit sehr wenigen Nähten beziehungsweise weichen Flachnähten versehen ist. Idealerweise gibt es keine Etiketten, alternativ sollten die Etiketten leicht und restlos zu entfernen sein.
- Laufsocken tragen. Auf Socken verzichten und Alltagssocken sind beim Joggen tabu, um Scheuerstellen an den Füßen zu vermeiden. Die Passform von Laufsocken ist für Links und Rechts angepasst, die Socken sind nahtlos und können speziell gepolstert sein.
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Das kannst Du tun, wenn Scheuerstellen schon vorhanden sind
Haben unsere Tipps gegen Wundscheuern dich nicht rechtzeitig erreicht? Du hast bereits gereizte oder gar wunde Stellen? Dann erfährst Du hier, wie Du die Scheuerstellen behandeln kannst.
Im Gelände: Reduziere das Reiben möglichst schnell. Ziehe reibende Kleidungs- oder Ausrüstungsgegenstände – falls irgend möglich – aus und wechsele in frische, trockene Funktionskleidung. Trockne den Problembereich (etwa mit Babypuder). Sofern die Haut noch intakt ist, trage eine Creme auf (Fettcreme oder spezielle Fettsticks für Sportlerinnen und Sportler).
Daheim: Dusche unmittelbar, um Schweißreste von der Haut zu entfernen. Verwende lauwarmes Wasser und Seife, um den betroffenen Bereich zu reinigen. Das gereizte Hautareal sanft trocken tupfen. Anschließend Wund- und Heilsalbe auftragen. Handelt es sich bereits um eine offene Wunde, dann mit Desinfektionsmittel desinfizieren und mit Pflaster oder Verband schützen.
Beschwerden lindern: Behandele Scheuerstellen wie leichte Verbrennungen oder Windelausschläge. Reduziere jegliches weitere Reiben auf ein Minimum, indem Du die Scheuerwunde locker mit Antihaft-Gaze abdeckst und weite Kleidung trägst. Wechsele jegliche Pflaster und Verbände täglich.
Trainingspause einlegen: Um der verletzten Haut Zeit zum Heilen zu geben, kann es sinnvoll sein, einige Tage aufs Training zu verzichten. Vor allem bei schorfbedeckten Scheuerwunden kann das Training zu weiteren Irritationen führen.
Arzt aufsuchen: Bei starken Scheuerwunden, die sehr schmerzhaft, geschwollen und/oder blutig sind, wende dich an einen Arzt.
Die besten 5 Tipps, um in Zukunft Scheuerstellen beim Laufen zu vermeiden
Lauffehler beim Joggen können schmerzhaft enden. Wer unvorbereitet an den Start geht, hat sich schnell mal einen Wolf gelaufen. Dabei müssen Scheuerstellen beim Laufen gar nicht sein. So lassen sich lästige Scheuerstellen vermeiden:
Tipp #1, um Scheuerstellen beim Laufen zu vermeiden: Wert auf die Qualität der Laufkleidung legen.
Achte beim Kauf von Laufshirts und Co. darauf, dass sie nicht aus Baumwolle bestehen. Synthetische Stoffe sind feuchtigkeitsregulierend und für den Sport deutlich besser geeignet. Etiketten und Nähte sollten möglichst wenige vorhanden sein und nicht an empfindlichen Stellen verlaufen. Weiche Flachnähte mindern das Risiko für Reibung. Bei Reißverschlüssen darauf achten, dass sie nicht direkt auf der Haut aufliegen, sondern abgedeckt sind. Schuhe müssen gut passen. Laufsocken schützen vor Blasen und Scheuerstellen. Und: Laufe deine neue Laufbekleidung vor Wettkämpfen stets ein!
Tipp #2, um Scheuerstellen beim Laufen zu vermeiden: Ausreichend Wasser trinken
Wenn Du dehydriert bist, steigt die Salzkonzentration im Schweiß. Salz reizt die Haut und kann zum Wunschscheuern führen. Trinke vor dem Training ausreichend und denke auch beim Laufen an die Wasserflasche.
Tipp #3, um Scheuerstellen beim Laufen zu vermeiden: Kräftig einschmieren
Hautpartien mit hoher Reibung solltest Du vor dem Training großzügig einschmieren. Geeignet sind spezielle Fettsticks aus dem Sportbereich, Linola Schutz-Balsam oder eine Fettcreme (Hischtalg, Melkfett, oder Vaseline). Du kannst die Mittel verwenden, um bekannte Problembereiche vorzubehandeln. Außerdem hilfreich ist, das Mittel bei langen Läufen mitzunehmen, um bereits bei ersten Anzeichen im Gelände ein- beziehungsweise nachzucremen.
Tipp #4, um Scheuerstellen beim Laufen zu vermeiden: Empfindliche Bereiche extra schützen
Brustwarzen und andere empfindliche Stellen, an denen Du bereits Scheuerwunden hattest, lassen sich mit speziellen Tapes abkleben und so vor Reibung schützen.
Tipp #5, um Scheuerstellen beim Laufen zu vermeiden: Ausrüstung festziehen und sichern
Ob Hüftgurt, Laufrucksack oder Weste, zusätzliche Ausrüstung kann beim Laufen zum Wundscheuern führen. Auch dann, wenn das Equipment keinen direkten Hautkontakt hat und über der Kleidung sitzt. Stelle sicher, dass alle Gurte festgezogen sind, um die Bewegung der Ausrüstungsgegenstände während des Laufens zu begrenzen.
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